Haltung

Was ist artgerechte Haltung?

Auch Rosellasittiche haben schon im Sittichhuus gewohnt. Hier bei der Futtersuche am Boden in der Aussenvoliere.

Kann man bei Tieren, welche in Gefangenschaft, sprich in einem Käfig, Voliere oder Gehege leben, überhaupt von "artgerechter Haltung" sprechen? Eigentlich nein. Denn es müssen alle Tierarten, die in der Obhut des Menschen leben, eingegrenzt leben. Sei dies der Vogel, das Meerschwein oder der Fisch. Aber auch Hund, Katze, Pferd, alle brauchen einen begrenzten Lebensraum um als Heimtier gehalten werden zu können. Sonst stösst man - früher oder später - gegen die Gesellschaft. (Man denke nur an streunernde Hunde...). 

 

Also, was ist dann artgerecht? Für mich bedeutet dies, das Tier so nah wie möglich an seinem ursprünglichen Lebensraum zu halten. In freier Wildbahn legen alle Vögel viele Kilometer fliegend zurück um an genügend Futter zu gelangen. Es werden Futterstellen aufgesucht, an denen der Futtertisch reich gedeckt ist an Samen, Pflanzen, Wasser etc.. Es wird eine ausgewogene Ernährung geboten. Damit ihr Überleben garantiert ist, müssen sie sich auch Fortpflanzen. Sie suchen sich einen Partner - oder haben schon einen - bauen ihr Nest oder Höhle und ziehen ihre Jungen auf.

Damit wir unseren Ziervögeln auch ein artgerechtes und gesundes Leben bieten können, muss versucht werden, etwas von der Wildhaltung in unsere Heimtierhaltung umzuwandeln.

Eine artgerechte Vogelhaltung besteht aus folgenden Punkten:

  • Die Unterbringung: eine sehr grosszügige Voliere, welche der Art entsprechend eingerichtet ist. Damit die Vögel fliegen können und nicht nur hüpfen oder gehen.
  • Die Ernährung: muss abwechslungsreich sein, damit die Vögel gesund bleiben. Nur Körner reichen nicht aus!! Übrigens: viele Verhaltensstörungen werden auch durch falsche Ernährung ausgelöst.
  • Die Beschäftigung: soll vielseitig sein; sei dies durch Futter, Pflanzen oder Vogel gerechtes Spielzeug.
  • Partner: Vögel sind Schwarmtiere und dürfen NIE alleine gehalten werden!! Dies bedeutet aber nicht, dass man Jungtiere züchten soll.

Wir möchten Ihnen verschiedene Unterbringungsvorschläge für Nymphensittiche und Wellensittiche aufzeigen. Sie leben bei uns seit vielen Jahren - in den verschiedenen, beschriebenen Unterkünften. Wir beschreiben also unsere eigenen Erfahrungen mit den Vögeln und den Unterkünften, welche sich bis heute bewährt haben. Verbesserungen werden stets angestrebt.

Folgende Unterbringungen stellen wir vor:

Aussenvoliere im Sittichhuus.ch
Aussenvoliere Sittichhuus.ch

Alle vorgestellten Volieren bieten den Vögeln viel Platz. Ständiges Fliegen wird für alle garantiert!

Das Grösste für die meisten Vögel ist sicher das Fliegen. Deshalb darf eine Unterkunft nicht zu klein sein. Wir schliessen uns nicht den Meinungen über die Mindestgrössen an, sondern finden, dass auch für den kleinsten Vogel eine

 

Innenvoliere von mindestens L 200 x *B 100 x **H 200 cm

Aussenvoliere von mindestens L 300 x B 200 x H 200 cm (Grosszügiges Schutzhaus, angrenzend, nicht integriert)

 

sein sollte.  Denn auch wenn man sich vor nimmt, die Vögel im Innenbereich täglich in mehrstündigen Freiflug zu lassen, werden diese Vorsätze meist nicht sehr lange in die Tat umgesetzt. Natürlich gibt es auch viele Ausnahmen, jedoch muss dafür das Zimmer Vogelsicher eingerichtet werden.  

  • Diese Volierengrösse eignet sich aber in der Breite eher für kleinere Vögel (Zebrafinken, Kanarien etc., da ihre Flügelspannweite nicht so gross ist. Nymphensittiche könnten einander nur knapp kreuzen ohne sich zu berühren. Für sie würde ich immer 200 cm und mehr, in der Breite empfehlen.
  • **Die Höhe der Voliere sollte immer so sein, dass sich die Vögel oberhalb unseres Kopfes aufhalten können. Dies gibt ihnen Sicherheit.

Eine Vogelstube ist ein Zimmer, welches nur von den Vögeln bewohnt wird und die Einrichtung ganz den Vögeln angepasst wird. Die Gefahrenquellen, wie Schränke, Vasen, andere Haustiere etc., sind somit kein grosses Thema. 

 

Es gibt viele Arten von Volieren (Innenvoliere, Aussenvoliere). Eines ist jedoch sehr wichtig: eine Voliere darf auf keinen Fall rund sein. Vögel können sich darin nicht orientieren. Hat man handwerkliches Geschick, kann eine Voliere für die eigenen Platzverhältnisse gebaut werden. Dann gibt es noch viele Volierenbauer, die ganz tolle Arbeit leisten. In Zoohandlungen werden meist zu kleine Volieren angeboten, da sie nur die erforderlichen Mindestgrössen verkaufen und meist auch der Lagerplatz für grosse Volieren fehlt.

 

Die Voliere sollte immer länger als höher sein. Denn Vögel fliegen meist in langen Geraden und nicht von oben nach unten. So kann eine Wandvoliere, die auf einer Höhe von mind. 1.30m angebracht wird, auch nur einen Meter hoch sein, aber 2m lang. So können sich die Vögel immer auch über den Köpfen von Menschen aufhalten, was ihnen Sicherheit gibt.

Baut man selber eine Voliere, sollte darauf geachtet werden, welches Gitter man verwendet. Für Nymphensittiche und Wellensittiche muss die Drahtstärke sicher dicker sein, als beim kleinen Exoten und Finken, da Sittiche gerne nagen. Dafür brauchen Letztere eine kleine Maschengrösse, damit sie nicht den Kopf durch die Maschen stecken können und so ersticken würden. Ferner ist darauf zu achten, dass das Gitter nicht verzinkt ist. Nagen die Vögel daran, können Zinkvergiftungen auftreten! 

 

Ehemalige Bewohner im Sittichhuus: Kanarienvogel & Zebrafinken
Innenvoliere Sittichhuus

Ehemalige Bewohner im Sittichhuus: Kanarienvögel & Zebrafinken


So nicht !!

 

 

 

 

Dieser Käfig reicht höchstens für kleine Vögel als kurzzeitlichen Krankenkäfig!

NIE dürfen Vögel so gehalten werden.

Auch nicht, wenn sie den ganzen Tag Freiflug haben!!