Saaten / Körner

Die Körner oder Saaten sind die Grundnahrungsmittel für unsere Sittiche. Die Vögel ernähren sich von halbreifen und reifen Samen. Die einzelnen Körner enthalten zB. mehr Fett oder enthalten mehr Eiweiss als andere. 

 

Hier möchten wir die wichtigsten Körner näher vorstellen:


Allgemeines über Hirsesorten

Alle Hirsesorten zählen zu den kohlenhydratreichen Samen. Ihr Fettgehalt ist sehr geringer als bei Spitzsaat oder Haferkernen. Auch der Proteingehalt ist dem, der fetthaltigen Saaten weit unterlegen. Dennoch handelt es sich um ein hochwertiges Protein wegen des Aminosäurenmusters. Hirse bietet sich als Hauptbestandteil einer Körnermischung für alle Körnerfressenden Vögel an. Wichtig ist, dass den Vögeln ein vielseitiges Angebot von Hirsesorten, in einer Mischung, angeboten wird. Dadurch wird ein Defizit an z.B. Aminosäuren vorgebeugt. Auch der Futterreiz bleibt höher.

 

Silberhirse

Silberhirse ist sehr weich und deshalb auch gut für junge Sittiche geeignet. Sie ist die die Hirsesorte mit der besten Verdaulichkeit. Proteine, Kohlenhydrate und Fette sind in einem ausgewogenen Verhältnis vertreten. In einer Körnermischung sollte der Anteil zwischen 25-30% liegen. 

Protein: 11,1     Fett:  3,7%     Kohlenhydrate:  59,8% 

 

Platahirse (gelbe Hirse)

Sie besteht Hauptsächlich aus Kohlehydraten, Proteine sind nur wenige enthalte. Ihr Anteil sollte bei ca. 20% liegen.

Protein: 11,6%      Fett: 3,2%      Kohlenhydrate: 9%

 

Senegalhirse

Senegalhirse hat sehr kleine Körner. Sie sorgt für viel Beschäftigung bei Vögeln, wenn sie aufgespalten werden.

Protein: 11,1%      Fett:  37%     Kohlenhydrate:  59,8%

Japanhirse

Sie ist die eiweissreichste Hirsesorte. Ihre Nährwerte ist vergleichbar mit den Spitzsamen (Glanzsamen).

Protein:  11,1%      Fett:  3,7%     Kohlenhydrate:  59,8%

Rote Hirse - Bluthirse

Sie ist für junge Wellensittiche nicht geeignet, da sie die härteste aller Hirsearten ist. Ihre kräftige Farbe lädt zum Fressen ein.

Protein:  11,1%      Fett:  3,7%     Kohlenhydrate:  59,8%

Rote Mohair Hirse

Ist eine sehr feine Hirsesorte. Wird besonders von Exoten sehr geliebt.

Protein:  11,1%     Fett:  3,7%      Kohlenhydrate:  59,8%

 

  



Verschiedene Samen

Hier stellen wir Samen vor, welche sehr oft in Sittichfutter verwendet werden.


 

 

 

Spitzsamen/Kanariensaat/Glanz

Sie werden in den meisten Mischungen als Hauptanteil angeboten. Das Aussehen und die Grösse der Körner sind unterschiedlich, je nachdem, in welchem Land sie hergestellt werden. Spitzsamen sind weicher als die Hirsesorten. Sie sind deshalb auch leichter zu enthülsen und werden sehr gerne von jungen Wellensittichen gefressen. Sie gehört zur Familie der Gräser.

Protein:  15%     Fett:  6%     Kohlenhydrate;  52%

 

 

Haferkerne  (geschälter Hafer)

Hafer besitzt im Vergleich zu anderen Getreidearten einen hohen Anteil an Fett und ungesättigten Fettsäuren. Darüber hinaus zeichnet er sich durch eine gute Wertigkeit seines Eiweisses aus. Wegen dieser Eigenschaften und dem reichlich vorkommen der Aminosäuren Lysin und Cystin ist der entspelzte Hafer ein gutes Jungtier- und Mauserfutter.

Von allen Getreidearten hat Hafer den höchsten Rohfaseranteil und damit den relativ geringsten Nährstoffgehalt. Dies gilt besonders für den häufig verfütterten kleinen flachkörnigen Hafer. Er wird gegenüber dem schweren vollkörnigen Hafer ungern gefressen. Die Spelzen können auch abgetrennt sein, wodurch wir den "Nackthafer", "Leinhafer", "geschälten Hafer" oder die "Haferkerne enthalten. Sie weisen nur noch einen geringen Rohfasergehalt und eine sehr günstige Nährstoffzusammensetzung und -konzentration auf. Den gleichen Erfolg in der Fütterung erzielt man auch mit Haferflocken.

Sieht man vom Rohfasergehalt ab, hat Hafer eine sehr günstige physiologische Wirkung, einen relativ hohen Fettgehalt, hochwertiges Eiweiss und viele Wirkstoffe. In entspelzter Form wird der Hafer von Wellensittichen, Papageien und anderen Körnerfressern geschätzt. Wegen seines hohen Energiegehaltes und geringen Rohfaseranteils kann er bei überwiegender Fütterung leicht zu Verstopfung führen.

Haferkerne werden zwar sehr gerne gefressen, jedoch sollte nicht mehr als 5% in einer Mischung vorhanden sein, da sehr viel Protein/Fett enthalten ist. Jedoch auch viel Vit. E, welches für die Eibildung benötigt wird. Hafer hat den höchsten Vitamin B1 (Thiamingehalt) Gehalt.

Protein:  13%     Fett:  6%     Kohlenhydrate:  65%

 

 

 

Weizen

Weizen weist einen relativ hohen Eiweissgehalt auf. Beim Dreschen werden Korn und Spelzen getrennt; nackter Weizen ist rohfaserarm. Schwefel ist im Weizenkorn reichlich vorhanden. Da die wachsenden Federn organisch gebundenen Schwefel in hohem Mass benötigen, bietet sich der Weizen auch aufgrund seines Eiweissgehaltes, als Mauser- und Wachstumsfutter an.

Er sollte nur gekeimt angeboten werden, da Weizen sehr hart ist und nicht enthülst werden kann.

Protein:  11%      Fett:  2%      Kohlenhydrate:  71%

 

 

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Gerste

Es gibt zwei Arten von Gerste: Zum einen die Braugerste mit etwas dickeren Körnern, deren Stärkegehalt höher, der Proteingehalt dagegen niedriger liegt als bei der Futtergerste mit ihren typischen flachen Körnern. Charakteristisch für die Gerste ist der hohe Anteil an Kohlenhydraten bei geringem Fettanteil - ein energiereiches, nicht belastendes Diätfuttermittel. Taubenzüchter setzen es (vor allem bei Brieftauben) als Ruhefutter im Winter ein, mit Spelzen auch als "Reinigungsfutter". Durch den Rohfaseranteil wird die Darmperistaltik angeregt, gleichzeitig verringert sich die Verdaulichkeit des Futters.

Das Gerstenkorn wird wegen seiner spitzen Form und seiner Härte von en Vögeln häufig nicht gern gefressen. Bei Verfütterung in Schrotform kann man dem aus dem Weg gehen. Auch durch Beimengung in Mischfuttermitteln lässt sich dieser Nachteil umgehen und eine Gewöhnung ist möglich.

Das Einweichen oder Keimen der Gerste bewirkt einen Abbau der Nicht-Stärke-Kohlenhydrate durch korneigene Enzyme. Wie bei der Aufzucht von Hühnerküken festgestellt wurde, erzielt man so eine deutliche Qualitätsverbesserung der Gerste als Futtermittel.

 

 

 

Buchweizen

Der Buchweizen, auch Heidekorn genannt gehört zu den Knöterichgewächsen. Der hohe Schalenanteil, welcher bis zu 30% betragen kann, setzt die Verdaulichkeit und damit den Energiewert stark herab. Der Buchweizen kommt deshalb als Vogelfutter in der Regel nur geschält zum Einsatz. In dieser Form ist er im Hinblick auf die Anteile der einzelnen Nährstoffgruppen mit dem Getreide vergleichbar, obwohl Buchweizen nicht zu dieser Gruppe gehört.

 

 

 

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Mais

Der Mais besitzt von allen Getreidearten die höchste Verdaulichkeit und Energiekonzentration. Bei reichhaltigen Gaben besteht deshalb die Gefahr eines übermässigen Fettansatzes. Der Eiweissgehalt des Maiskornes ist verhältnismässig niedrig und in seiner Wertigkeit gering. Zu beachten ist, dass junger weisser Mais kein Carotin enthält und bei einseitiger Fütterung zu Vitaminmangel und Entwicklungsstörungen führen kann. Von Papageien wird der Mais ausgereift, in geweichter Form und milchig frisch, noch in den Kolben, gerne gegessen. Auch für Finkenvögel ist er in diesem Reifegrad eine Bereicherung des Futtertisches. Für andere Vogelsorten wird der Mais wegen seiner Grösse und Härte meist gebrochen.

 

 

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Paddy-Reis

Ungeschälter Reis, auch Paddy-Reis genannt, hat einen Spelzen Anteil von bis zu 30% und dadurch einen hohen Rohfasergehalt. Durch das Schälen des Kornes erhöht sich zwar die Verdaulichkeit, doch wird dadurch auch der Mineralstoff- und Vitamingehalt beträchtlich gesenkt. Die überwiegende Fütterung von geschältem Reis führt deshalb zu Stoffwechselstörungen. Reis wird von fast allen Vögeln gerne angenommen. In gekochter Form eignet er sich als Diätfutter und als Beifutter für Nektar fressende Vögel.

 

 

 

 

Roggen

Roggen wird in erster Linie für die menschliche Ernährung als Brotgetreide eingesetzt. Gefiederte haben gegenüber diesen Getreidekörnern eine unverkennbare Abneigung, die auf deren Farbe und spitze Form - nicht auf den Geschmack - zurückgeht.

Roggen enthält nicht selten Verunreinigungen mit Mutterkorn (Claviceps purpurea); ausserdem sind in ihm Inhibitoren (Hemmstoffe, die u.a. Fermente reversibel inaktivieren) enthalten, die eine übermässige (über 50% der Gesamtkörnerration) Verfütterung verbieten.

 

 

 

 

 

 

Gräser

  

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Raygras

Die wilden Gräser finden sich in der freien Natur. Als Vogelfutter werden häufig Rispen- und Weidelgras genutzt. Gerade die halbreifen Ähren werden von kleineren Körner fressenden Vögeln gern genommen und stellen deshalb einen wichtigen Nahrungsbestandteil dar.

Bei diesen Gräsern dürfen die ganzen Pflanzenteile verfüttert werden.

 

 

 

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Rispengras

Die wilden Gräser finden sich in der freien Natur. Als Vogelfutter werden häufig Rispen- und Weidelgras genutzt. Gerade die halbreifen Ähren werden von kleineren Körner fressenden Vögeln gern genommen und stellen deshalb einen wichtigen Nahrungsbestandteil dar.

Bei diesen Gräsern dürfen die ganzen Pflanzenteile verfüttert werden.

 

 

  

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Knaulgras

Das Knaulgras ist wohl das beliebteste Gras in der Vogelernährung.

 

Es sollte aber darauf verzichtet werden, herkömmliches Grassaatgut einzukaufen, sondern nur spezielles, für die Vogelwelt bestimmtes Knaulgras.

 

Protein: 13,8%  Fett:  4,3%    Kohlenhydrate: 4,3 %

 

Ca: 280mg/100g, P: 280mg/100g, Ca:P-Verhältnis: 1:1

 

 

 

 

 

 

Ölhaltige Samen

 

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Rübsen

Rübsen werden besonders gerne bei der Finkenhaltung eingesetzt. Die ölhaltige Saat dient dem Vogel vor allem als Energielieferant. Der Geschmack, der durch den Gehalt an Glucosinolaten, einer Gruppe von Pflanzeninhaltsstoffen, die auch als Senfölglykoside bezeichnet wird, ist leicht stechend herb bis bitter. In der Zusammensetzung seiner Nährstoffgruppen entspricht der Rübsen in etwa der Nigersaat und Raps.

Der Gehalt an Phosphor, Calcium, Kalium und Eiweiss liegt wesentlich über den Werten des Getreides und der Hülsenfrüchte.

 

Protein: 20%     Fett:  40%    Rohfaser:  13%

 

 

Nigersaat

Nigersamen sind sehr öl haltig und energiereich. Sie werden sehr gerne von Prachtfinken und Kanarienvögeln aufgenommen. Sie eignen sich auch gut zum Ankeimen. Jedoch setzen sie als Keimfutter auch schnell Schimmel an.

Wegen des hohen Fettgehalts sollte es in der Sittichernährung nur einen kleinen Anteil ausmachen.

 

Protein: 18%   Fett: 40%    Rohfaser:  13%

 

 

 

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Hanfsamen

Hanf ist relativ rohfaserreich, aber auch reich an ungesättigten Fettsäuren, Calcium und Phosphor.

In halbreifer Form ist der Hanf giftig. In mässigen Gaben wird dem Hanf eine den Geschlechtstrieb fördernde Wirkung zugeschrieben.

Hohe Gaben (über 5% der Gesamtfutterration) sind dagegen nachteilig (Hanf enthält narkotisch wirkende Substanzen) für den Organismus! Teils sollen diese auch zur Erblindung führen wie dies beispielsweise bei Kanarienvögeln vermutet wird.

Wegen seiner Grösse und Härte ist der Hanf für kleinere Körnerfresser ungeeignet.

Sie enthalten hochwertiges Eiweiss. Diese wecken den Paarungstrieb. 3% in einer Mischung reichen völlig aus.

 

Protein:  23%      Fett:  30%     Kohlenhydrate:  20%

 

 

 

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Mohn

Die biologische Wertigkeit der Proteinfraktion ist hoch. Durch seinen Fettgehalt und niederen Rohfaseranteil ist der Mohn ausserordentlich Energiereich.

Der Mohn wird von vielen kleinen Körnerfressern angenommen; allerdings darf er wegen seines hohen Fettgehaltes nicht zu reichlich in den Futtermischungen enthalten sein.

Wegen seiner stopfenden Wirkung (verursacht durch Morphin) wird der Mohn auch als Heilmittel gegen Darmentzündungen eingesetzt.

 

Protein: 20%    Fett: 45%    Kohlenhydrate:  6%

 

 

 

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Sonnenblumenkerne

Der Sonnenblumenkern wird von einer rohfaserreichen Schale umgeben; diese ist je nach Sorte unterschiedlich (weiss, schwarz, gestreift) gefärbt, was jedoch keinen qualitativen Unterschied bedeutet.

Wegen des hohen Rohfaseranteils (bis 50%) sind komplette Sonnenblumenkerne für Gefiederte, die diese nicht entschälen können, ungeeignet.

Von Tauben und vielen anderen Vögeln werden sie deshalb gemieden. Gern angenommen werden sie dagegen von Papageien und Sittichen.

Die im Handel erhältlichen geschälten Sonnenblumenkerne besitzen wegen ihres geringen Rohfaseranteils (ca. 5%) eine hohe Verdaulichkeit. Deren Energiewert ist wegen der Fettanteile (bis 50%) gross.

Die Sonnenblumenkerne enthalten reichlich die schwefelhaltigen Aminosäuren Methionin und Zystin sowie die im Getreide im Defizit vorliegende Aminosäure Lysin. Sonnenblumenkerne sind deshalb während der Mauser bzw. als Ergänzungsgabe bei einseitiger Getreidefütterung wertvoll.

Sonnenblumenkerne werden von vielen Vögeln angenommen; kleineren Gefiederten, die auch sonst ölhaltige Samen bevorzugen, kann der Sonnenblumenkern in gestossener Form gegeben werden.

 

Protein:       Fett: 50%    Kohlenhydrate:   5% - 50% (ungeschält)